Nachfolgend eine Abhandlung über Microsporum Canis. Es sei hier angemerkt, dass jegliche Vervielfältigung oder Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder auszugsweise eine Copyrightverletzung darstellt und rechtliche Folgen haben wird. Eine Veröffentlichung auf anderen Internetseiten bedarf der schriftlichen Genehmigung von uns (siehe Impressum) und ist mit dem Hinweis: "Der nachfolgende Text unterliegt einem ausdrücklichen Copyright. Veröffentlichung mit schriftlicher Genehmigung der Betreiber des Internetportals www.tierisch-gute-luft.de genehmigt." zu versehen.
Die verschiedenen Übertragungsmöglickeiten, Symptome, Diagnose und Therapieformen von Microsporum Canis bei Tieren
Hautpilzerkrankungen sind bei den Haustieren, insbesondere bei Hund und Katze keine
Seltenheit. Der Hauptverursacher ist hierbei Microsporum canis (ca. 98% aller Fälle).
Findet man diesen Pilz in Proben von Katzen, so ist er entweder aktiv an einer Infektion
beteiligt, oder das Tier ist, wenn auch symptomlos, zumindest ein Träger der Sporen und
damit eine mögliche Infektionsquelle. Die Sporen sind in der Umgebung sehr lange
überlebensfähig und können bis zu 18 Monate ansteckungsfähig sein.
Auch andere Tierarten können sich anstecken.
Daher stellt eine Pilzinfektion ein echtes Problem dar, vor allem in größeren Beständen
wie Zuchten oder Tierheimen.
Die Übertragung erfolgt über Sporen oder auch über infizierte Haare, da der Pilz sich
hauptsächlich in der Hornschicht der Haare aufhält.
Die Infektion kann entweder direkt von Tier zu Tier, aber auch indirekt durch Schlafplätze,
Kämme, Bürsten o. ä. erfolgen. Ein hohes Risiko besteht bei
"Familienzuwachs" in Form von Kitten oder Zuchttieren, oder auch durch Einschleppung und
Übertragung durch andere Tiere.
Dass eine Katze einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt ist, muss jedoch nicht automatisch
eine Infektion nach sich ziehen, da die Sporen durch die eigene Fellpflege des Tieres
entfernt oder an einer gesunden Hautflora und intakten Haaren scheitern
können.
Oft endet die Infektion durch die Ausbildung einer spezifischen Immunität gegen Microsporum canis.
Katzen mit einem schwachen Immunsystem (Kitten, tragende und säugende Kätzinnen
und Immunschwäche-Erkrankungen wie FIV oder FeLV) können sich jedoch nicht selbst
wehren.
Auch ein gleichzeitiger Parasitenbefall kann nicht nur das Immunsystem des einzelnen
Tieres schwächen, sondern auch für andere eine Infektionsquelle darstellen, da durch
Juckreiz verursachtes Kratzen die Haut verletzt und Haare in die Umwelt gelangen.
Mit Microsporum canis infizierte Katzen müssen nicht unbedingt schwer erkranken: Oft zeigen die
haarlosen Stellen nicht einmal Entzündungsanzeichen. Teilweise sind die Tiere auch völlig
symptomlos.
Wenn Symptome auftreten, können diese in Form und Schwere stark variieren.
Hier einige Beispiele:
- Symptomlose Tiere mit positivem Ergebnis einer Pilzkultur. Oft ist eine Erkrankung
eines immungeschwächten Tieres im gleichen Haushalt ein Hinweis. Außerdem können Katzen, die nach
einer Pilzinfektion geheilt erscheinen, immer noch Träger der Sporen sein.
- Haarlose Stellen mit abgebrochenen und/ oder leicht ausziehbaren Haaren am
Rand und Krusten in der Mitte ohne sonstige Entzündungszeichen. Diese
Symptome treten oft bei Kitten auf, meist an Gesicht, Ohren und Pfoten, da hier der
Kontakt zum Muttertier, die in diesem Fall Trägerin der Sporen ist, am innigsten ist.
- Kleinflächige Schuppen und Krusten, die oft von Juckreiz begleitet sind. Ursache können
zum Beispiel - meist einfach aus Unwissenheit - ungeeignete Pflegeutensilien und/ oder auch
sehr gut gemeinte, aber dadurch eventuell übertriebene Fellpflege sein, was die Haut
reizen und auch oft nicht sichtbare Verletzungen der Haut nach sich ziehen kann. Auch
durch Rangeleien unter den Tieren können kleine Kratzer entstehen, die ebenfalls eine
Angriffsfläche für Microsporum Canis bieten. Zu beachten ist jedoch, dass solche Schuppen
und Krusten allerdings auch bei anderen Hauterkrankungen auftreten können.
- Kreisrunde Hautveränderungen mit Entzündungsanzeichen und "Pickeln" am Rand
und wieder beginnendes Haarwachstum im Zentrum. Diese Form ist bei der Katze
eher selten, tritt aber beim Hund häufig auf (die sich ja
auch anstecken können).
- Haarverlust über den ganzen Körper verteilt (Generalisierte Form). Oft zeigen sich
zusätzlich Schuppen, Entzündungen, Krusten und Juckreiz in unterschiedlich
starker Ausprägung. Diese Form wird oft bei immungeschwächten Tieren gesehen.
- Das sogenannte Pseudomyzetom. Hierunter versteht man mehr oder weniger
große Knötchen in der Haut, die auch Entzündungsflüssigkeit absondern können.
Hier sind auch die tiefer liegenden Hautschichten betroffen. Diese Veränderung
findet sich häufig bei der Perserkatze und tritt oft auch in Kombination mit der
Generalisierten Form (s. oben) auf.
Wegen der Vielgestaltigkeit der Veränderungen, die auch bei anderen Hauterkrankungen
so oder ähnlich auftreten können, sind genaue und umfassende Untersuchungen
unverzichtbar, um die Diagnose Mikrosporie stellen zu können!
Deshalb ist hier ein Besuch beim Tierarzt Ihres Vertrauens sehr wichtig! Bitte schildern Sie
alle Symptome einschließlich der Entwicklung der Erkrankung, der beteiligten Katzen und
auch anderen erkrankten vierbeinigen Hausbewohnern(!) und der vermuteten Infektionsquelle
möglichst genau, damit Ihr Tierarzt so mit Ihrer Hilfe möglichst schnell eine Diagnose
stellen kann. Nur so kann auch richtig und sinnvoll behandelt werden!
Außer einer genauen Schilderung Ihrerseits und einer gründlichen Allgemeinuntersuchung
der kranken Katze(n) gibt es
weitere Untersuchungsmöglichkeiten, die für eine zweifelsfreie Diagnose oft alle
durchgeführt werden müssen:
Ihr Tierarzt wird im abgedunkelten Raum die veränderten Hautbereiche mit der
sogenannten "Wood-Lampe" (auch Wood´sche Lampe oder Wood-Licht) beleuchten. Viele
- aber leider längst nicht alle - Unterarten von Microsporum canis leuchten in diesem UV-Licht
apfelgrün.
Zusätzlich untersucht er Haare unter dem Mikroskop auf typische Veränderungen. Aber
auch hier wird man nur in ca. 60-70 % der Proben fündig.
Weiterhin werden ausgezupfte Haare auf einen speziellen Nährboden aufgebracht und
dann einige Tage abgewartet, ob Pilzwachstum nachzuweisen ist (Pilzkultur).
(Vorsicht: auch harmlose Umgebungspilze wachsen auf einem solchen Nährboden. Daher
muss bei positivem Wachstumsbefund weiter untersucht werden, ob der gewachsene Pilz
tatsächlich Microsporum canis ist)
Sollte auch dann noch keine endgültige Diagnose möglich sein, besteht noch die
Möglichkeit der Entnahme einer Hautbiopsie. Hierbei wird unter örtlicher Betäubung eine
kleine Hautprobe entnommen und in einem Speziallabor untersucht.
Die Wissenschaft bleibt nie stehen, deshalb gibt es viele und immer wieder neue
Therapievorschläge und ein breites Spektrum an Medikamenten, die eingesetzt werden
können. Sprechen Sie Ihren Tierarzt ruhig auf seinen aktuellen Wissensstand hin an. Ein
guter Tierarzt wird Ihnen gerne Auskunft erteilen und die entsprechenden Möglichkeiten
erklären und mit Ihnen zusammen das weitere Vorgehen besprechen.
Wichtig ist es, einen genau auf die Situation angepassten Behandlungsplan zu erstellen.
In jedem Fall schließt die Behandlung aber Tiere als auch die
Umgebung mit ein! Rechnen Sie deshalb auch mit einigem Zeit- und Arbeitsaufwand.
Bei positivem Befund von entsprechenden Untersuchungen sollte immer eine Therapie
durchgeführt werden!
Man teilt die Therapieformen in folgende Teilbereiche ein:
Hier gibt es einmal die lokale Therapie mit Salben, Shampoos und Bädern und die sogenannte systemische Therapie, bei der die Katze mit der Eingabe von Medikamenten behandelt wird. Beide Therapieformen sollten, wenn möglich kombiniert werden.
Dies beinhaltet die Beseitigung der Sporen aus dem Umfeld der Tiere
Vor Behandlungsbeginn kann es in einigen Fällen mit hochgradigem Befall oder
auch bei Langhaarkatzen nötig sein, das Tier zu scheren.
Bei lokalen Veränderungen, die nur auf wenige Stellen begrenzt sind,
reicht ein Entfernen der Haare um die entsprechende Stelle herum.
In jedem Fall sollte man jedoch sehr vorsichtig sein, damit die Haut
hierbei nicht verletzt wird, da jede noch so kleine Wunde ein neuer
Eintrittsort für Pilzsporen sein kann. Während der Therapie sollte das
Fell gegebenenfalls an den entsprechenden Stellen auch kurz gehalten werden.
Dies ist bei Behandlung mit aufzutragenden Medikamenten bzw. Shampoos
wichtig, damit einerseits der Wirkstoff auch wirklich optimal an seinen
Bestimmungsort gelangen kann und das Fell auch nicht unnötig verkleben kann,
denn auch dies kann wieder Hautreizungen hervorrufen.
Lokale Behandlungsmittel werden ein- bis zweimal täglich aufgetragen. Meist handelt
es sich um Salben. Shampoos/ Waschungen oder Lotionen erfolgen ein- bis zweimal pro Woche.
Besonders bewährt haben sich die Wirkstoffe Chlorhexidin, Ekonazol, Miconazol,
Ketokonazol und Enilkonazol. Teilweise sind sogar schon nach nur ein oder zwei
Waschungen die Kontrolluntersuchungen negativ, das heißt es wurden keine Sporen mehr
gefunden.
Man muss bei der Wahl des jeweiligen Mittels aber unbedingt Rücksprache mit dem
behandelnden Tierarzt halten, weil manche Wirkstoffe nicht für die Katze zugelassen sind
und trotz ihrer guten Wirksamkeit gegen Pilze bei der Katze schwere Nebenwirkungen bis
hin zu Todesfällen verursachen können!
Es gibt einige Shampoos mit Miconazol oder Ketokonazol für den Menschen , die auch bei Katzen
eingesetzt werden können. Je nach Infektionsgrad könnten sie jedoch auf Grund des relativ
niedrigen Wirkstoffgehalts nicht ausreichend wirksam sein.
Gut bewährt hat sich Chlorhexidin in Verbindung mit Miconazol. Dieses Shampoo (Malaseb - beim Tierarzt erhältlich)
ist für die Katze zugelassen und sicher und gut verträglich in der Anwendung. Zwei Waschungen pro Woche haben sich
als sehr wirksam erwiesen.
Polyvidon-Jod oder verdünnte Bleichlauge sollten nicht verwendet werden, weil sie Haut
und Schleimhäute reizen und wenig wirksam sind. Außerdem kann es zu Flecken und
Veränderungen der Fellfarbe kommen, was ja gerade bei Zuchttieren wenig erwünscht ist.
Salben und Cremes zu verwenden ist nicht besonders sinnvoll, da sie das Fell verkleben
und oft schnell wieder abgeleckt werden.
Nur bei Jungtieren unter 12 Wochen ist es besser, mit Salben lokal zu behandeln, da die
Mittel zur Ganzkörperbehandlung zu stark oder sogar giftig für die Kitten sein können.
Sicherheitshalber sollten alle in einem betroffenen Haushalt lebenden Tiere als infiziert
betrachten und wenigstens mit lokalen Mitteln behandelt werden.
Der Begriff "Systemische Therapie" bedeutet, das Medikamente gespritzt oder eingegeben
werden, also im ganzen Körper und nicht nur auf der Haut wirken.
Hierbei werden zur Zeit Griseofulvin, Ketokonazol, Itrakonazol, Terbinafin und Lufenuron
eingesetzt. Auch Impfstoffe sind inzwischen auf dem Markt, es fehlt aber bisher an ausreichend
Erfahrung für eine Langzeitstudie bezüglich der Wirksamkeit.
Griseofulvin gehört immer noch zu den am meisten eingesetzten Wirstoffen bei
Hautpilzerkrankungen bei allen Haustieren.Zu beachten ist jedoch, dass es nur
das Wachstum und die Vermehrung des Pilzes hemmt und nicht abtötend wirkt.
Daher sollte dieses Mittel nur bei Katzen mit starkem Immunsystem angewendet werden,
da nur diese Tiere in der Lage sind, die bereits vorhandenen Sporen und
Wachstumsstadien von Microsporum canis selbst zu beseitigen.
Dieses Mittel wird im Darm nicht optimal aufgenommen, was man aber durch fetthaltige
Nahrung verbessern kann. Die Wirksamkeit hält nur kurz an, so dass die Therapiedauer
bei mindestens fünf bis sechs Wochen liegt.
Bei tragenden Kätzinnen und Kitten unter sieben Wochen darf Griseofulvin nicht
eingesetzt werden.
Auch Ketokonazol wirkt nicht abtötend sonder nur wachstumshemmend auf Microsporum
canis.
Es wird mit Nahrung gut vom Darm aufgenommen. Die Wirkdauer ist länger als die von
Griseofulvin, das Medikament muss also meist "nur" einen Monat lang gegeben werden.
Die Nebenwirkungen halten sich mit Appetitlosigkeit und Erbrechen in Grenzen. In
Einzelfällen kann aber die Leberfunktion stark beeinträchtigt werden. Also ist auch hier
eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte sinnvoll. Außerdem kann es zu Störungen im
Hormonhaushalt der Katze kommen.Bei tragenden und säugenden Kätzinnen und bei
Kitten unter 6 Wochen darf Ketokonazol nicht angewendet werden.
Itrakonazol wirkt auf ähnliche Weise wie Ketokonazol aber deutlich besser.
Auch Itrakonazol sollte mit Futter eingegeben werden, weil es so besser vom Darm
aufgenommen wird.
Itrakonazol reichert sich speziell in der Haut und den Zellen des Pilzes an, wodurch die
Nebenwirkungen - auch auf den Hormonhaushalt des Tieres - viel schwächer ausgeprägt
sind.
Auch wenn Microsporum canis auf Griseofulvin und Ketokonazol nicht mehr reagiert, zeigt
das Itrakonazol eine gute Wirksamkeit. Es ist außerdem das Mittel der Wahl beim
Pseudomyzetom (s. unter Symptome).
Für Katzen gibt es seit einiger Zeit ein speziell zugelassenes Medikament mit dem Wirkstoff
Itrakonazol, dessen Kosten sich, verglichen mit anderen Präparaten, in Grenzen halten.
Fragen Sie bitte hierzu Ihren Tierarzt.
Über die Dauer der Therapie gibt es verschiedene Meinungen. Bitte besprechen Sie auch
hier die Einzelheiten mit dem Tierarzt!
Auch Itrakonazol sollte tragenden und säugenden Kätzinnen nicht gegeben werden.
Terbinafin wirkt im Gegensatz zu den bisher genannten Wirkstoffen nicht nur
wachstumshemmend sondern auch abtötend auf Microsporum canis. Auch dieses Mittel reichert sich speziell in der Haut und
den Haaren an und kann so gut "vor Ort" wirken. Ein wichtiger
Vorteil von Terbinafin ist, dass es auch noch zwei bis drei Wochen nach Ende der
Therapie weiterwirkt.
Es wird vor allem bei Pilzinfektionen der Krallen eingesetzt.
Dieser Wirkstoff wird zur Zeit hauptsächlich in der Flohprophylaxe eingesetzt. Aber auch gegen Microsporum canis und andere Hautpilze soll es wirksam sein. Es gibt jedoch bisher nicht ausreichend Erfahrungen, um Genaueres über die Therapie von Mikrosporie zu sagen.
Es gibt inzwischen auch Impfstoffe, die aus Bestandteilen von Microsporum canis gewonnen werden.
Diese haben aber nur eine therapeutische und keine vorbeugende Wirkung. Auch hier gibt
es bisher zu wenig Untersuchungen, um eine eindeutige Wirksamkeit beweisen zu
können.
Zur Zeit sind mehrere Impfstoffe erhältlich, beispielsweise Insol und Microderm. Viele Feedbacks unserer Kunden
haben gezeigt, dass die "Impfung" eine Alternative zur herkömmlichen systemeischen Therapie darstellt.
Je nach Verlaufsform und/oder Vorerkrankung des infizierten Tieres sollten Sie gemeinsam mit
Ihrem Tierarzt entscheiden, ob eine Impfung ausreichend ist.
Um den Heilungsfortschritt zuverlässig beurteilen zu können, ist es unerlässlich, in
bestimmten Abständen Proben zu entnehmen und auf Pilzsporen zu testen, denn erst bei
Vorliegen eines negativen Ergebnisses sollte die Therapie abgesetzt werden.
Standardmäßig wird sowohl eine lokale wie auch eine systemische Therapie über
mindestens 6 Wochen durchgeführt. In der fünften Behandlungswoche unterbricht man
jedoch die lokale Behandlung, um dann in der 6. Woche eine Probe entnehmen zu
können. Danach wird die Therapie fortgesetzt, bis die Testergebnisse vorliegen.
Ist das Ergebnis negativ, können also keine Pilzbestandteile mehr nachgewiesen werden,
kann die Behandlung beendet werden. Ist der Befund positiv, wird bis zur 10. Woche
weiterbehandelt. Dann wird die Pilzkultur wiederholt. Ist in dieser Probe immer noch der
Hautpilz nachweisbar, muss das Medikament gewechselt und die Umweltdekontamination
durch den Besitzer überprüft werden.
Die Standard-Testmethode zur Verlaufskontrolle (auch zur Bestandssanierung, s. u.) sollte
immer die sogenannte "McKenzie""-Technik sein, damit man objektiv vergleichbare
Ergebnisse erzielt.
Die McKenzie-Technik ist eine Sonderform der Pilzkultur: Mit einer sterilen Zahnbürste
(frisch aus der Verpackung ist auch steril genug) werden ursprünglich veränderte Areale
oder bei symptomfreien Tieren die Stellen, die typischerweise betroffen sein können,
gründlich (mehrere Minuten!) durchgebürstet. Die Borsten werden vorsichtig auf den
speziellen Nährboden gedrückt und eventuell zwischen den Borsten haftende Haare
werden ebenso aufgetragen.
Gerade Züchter, Tierheime oder andere Bestände mit mehreren Tieren, stehen bei der
Behandlung einer Infektion mit Microsporum canis vor einer großen Herausforderung.
Vom Prinzip her ähneln sich die Therapiemaßnahmen natürlich, müssen aber nun im
"größeren Stil" durchgeführt werden.
Über den gesamten Bestand wird eine Sperrzeit verhängt, d. h. es dürfen keine
Ausstellungen besucht, keine Katzen verkauft und sinnvollerweise auch keine neuen Tiere
hinzugefügt werden. Selbstverständlich sollten auch jegliche Zuchtaktivitäten
während dieser Zeit eingestellt werden.
Alle infizierten Tiere, egal ob offensichtlich erkrankt oder nur Träger der Sporen ohne
Symptome, werden zweimal wöchentlich lokal durch Waschungen mit entsprechenden
Shampoos oder Lösungen behandelt.
Außerdem werden alle Katzen, die Symptome haben, auch systemisch (s. u. Systemische
Therapie) behandelt. Allerdings dürfen tragende und säugende Kätzinnen und Kitten, die
unter 12 Wochen alt sind, keine Medikamente bekommen (bzw. muss bei den Kitten die
entsprechende Altersbeschränkung in der Packungsbeilage des jeweiligen Medikaments
beachtet werden). Bei diesen Tieren muss man sich auf die lokale Therapie beschränken.
Nach vier Wochen wird die Pilzuntersuchung wiederholt. Bei nach wie vor positivem
Befund muss die Therapie weitere vier Wochen fortgesetzt und dann die Untersuchung
wiederholt werden.
Die Gesamtdauer der Behandlung kann von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten
betragen.
Erst wenn bei allen Tieren im Bestand zwei Proben im Abstand von 15 Tagen negative
Ergebnisse liefern, sollte die Therapie abgesetzt werden.Auch die nicht infizierten
Tiere sollten alle 15 Tage getestet werden. Es kann vorkommen, dass sich Tiere mit
anfänglich negativer Pilzkultur doch noch angesteckt haben.
Auch und gerade in einem größeren Bestand ist die Desinfektion der Umgebung von
großer Bedeutung.
Eine ausschließe Behandlung von Kitten ist nicht sinnvoll.
Man kann zwar auf diese Weise die Jungtiere frei von Microsporum canis bekommen,
aber diese Methode stellt doch nur einen Kompromiss dar. Der übrige Bestand wird auf diese
Weise nie frei von Mikrosporie werden.
Ein seriöser Züchter wird eine gründliche Bestandssanierung anstreben, da es unverantwortlich ist,
infizierte Tiere abzugeben bzw. gesunde Katzen zu Zuchtaktivitäten in den Bestand einzubringen.
Schließlich steht nicht nur die Gesundheit der Katzen sondern auch
deren "Mitbewohner", also auch anderer Tiere auf dem Spiel.
Im Alter von vier Wochen werden die Kitten auf Pilze untersucht. Während man auf die
Ergebnisse wartet, behandelt man die Jungtiere mit Chlorhexidin (s. o. unter lokaler
Therapie). Chlorhexidin ist bereits in diesem Alter gut verträglich.
Ist das Testergebnis positiv, werden die Kitten ab der sechsten bis siebten Lebenswoche
systemisch behandelt. Die Behandlung wird über mindestens sechs Wochen fortgeführt und
endet erst, wenn die letzte Pilzkultur bei allen behandelten Tieren negativ ist.
Erst nach diesem Zeitpunkt sollten die Kitten abgegeben werden.
Es soll hier keine Schwarzmalerei und auch keine wissenschaftliche Abhandlung
betrieben werden. Wir möchten an dieser Stelle über die oft verharmloste
Hautpilzerkrankung Mikrosporie informieren und aufklären sowie an Züchter, Tierheime
aber auch "Otto-Normal"-Katzenhalter und nicht zuletzt Tierärzte appellieren, diese
Erkrankung ernstzunehmen.
Aber: Bitte brechen Sie jetzt nicht in Panik aus und versuchen Sie nicht überall "weiße
Mäuse" zu sehen.
Sie müssen nicht ständig wahre Desinfektionsorgien durchführen und hinter jedem Pickel
oder ausgefallenem Haar den großen Feind Hautpilz vermuten. Pilzsporen können überall
sein, ohne gleich Erkrankungen hervorzurufen.
Verdächtige Hautveränderungen sollten immer vom Tierarzt untersucht und auch
auf Microsporum canis getestet werden, um entweder eine Infektion auszuschließen oder
frühzeitig mit konsequenter Behandlung beginnen zu können.
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